Familienbergsteigen auf die Sewenhütte im September 2016
Warum Familienbergsteigen
Als unsere Jungs (damals 7, 9 und 10 Jahre) Anfang 2016 auf die Frage, was sie in den Sommerferien machen wollen, einstimmig verkündeten „Eine Hüttentour über die Alpen!“, waren wir Eltern erst einmal sprachlos. Im vergangenen Sommer hatten wir auf einer Wanderung in Südtirol eine Gruppe getroffen, die auf dem E5 von Bayern nach Meran wanderten. Das hatte einen bleibenden Eindruck bei unseren Kindern hinterlassen .
Da wir zwar bereits einige – auch längere – Wanderungen unternommen, jedoch noch keinerlei „Hüttenerfahrungen“ vorzuweisen hatten und die Recherche im Internet nur zu verzweifelten Ausrufen meinerseits („Nein, wir wollen keine kinderwagenfreundliche Wanderung!!!“) führte, entschlossen wir uns, für eine Familientour mit dem SAC (Schweizer Alpen-Club).
Die Mitgliedschaft bei der Sektion Lägern war rasch beantragt und so ging es am 3. September 2016 auf unsere erste Gruppentour in den Kanton Uri zum „Klettern und Spielen rund um die Sewenhütte“. In den vorangegangenen Sommerferien hatten wir bereits eine erste Hüttentour unternommen und waren nun nicht mehr ganz unerfahren. Trotzdem waren wir gespannt, wie es mit einer Gruppe klappen würde. Zumal wir erst ein paar Tage vor der Tour realisiert hatten, dass es hauptsächlich ums Klettern gehen würde…
Auf zur Sewenhütte im Kanton Uri
Glücklicherweise verlief dann alles sehr unkompliziert. Insgesamt waren wir fünf Familien mit 11 Kindern zwischen 7 und 13 Jahren und 9 Erwachsenen. Die Kinder verstanden sich gleich bestens und das Areal um den Parkplatz wurde direkt erkundet. Währenddessen verteilten die Erwachsenen die Kletterausrüstung auf die verschiedenen Rucksäcke. Anschliessend starteten wir unseren Aufstieg, wobei die Kinder voran sausten. Nach einer Pause in den Blaubeeren ging es weiter zur Sewenhütte, wo uns die Hüttenwarte Ursi und Walti mit einem leckeren Tee empfingen. Die Kinder hatten sich bereits in „unserem“ Zimmer eingerichtet und winkten den letzten Ankömmlingen der Gruppe aus dem Dachfenster zu.
Auf der Hütte angekommen
Nachdem sich alle vom Aufstieg erholt und wieder gestärkt hatten, verbrachten wir den Nachmittag mit diversen Aktivitäten rund um die Hütte. Während eine Gruppe am Felsen kletterte und auch das Abseilen trainierte, genossen die anderen die Fahrt mit der Tyrolline. Auch der nahegelegene Sewensee wurde unsicher gemacht. Die Zeit verging wie im Flug und so fanden sich alle glücklich und hungrig zum Nachtessen im Speiseraum der Sewenhütte ein. Es wurde erzählt und viel gelacht – nicht nur am Kindertisch. Während die Erwachsenen noch sitzen blieben, verschwand die „Jungmannschaft“ schon wieder nach draussen, um „Räuber und Bulle“, „Schüttli um“ und anderes zu spielen. Irgendwann war es dann aber doch für alle Zeit, sich von einem erlebnisreichen Tag auszuruhen, zumal unsere Gruppe am nächsten Morgen um 6:45 Uhr zum Frühstück eingeteilt war.
Der nächste Morgen
Erstaunlicherweise kamen aber alle gut aus den Federn und so genossen wir gemeinsam das leckere Hüttenzmorge. Nachdem alle Rucksäcke gepackt und die Flaschen mit Marschtee gefüllt waren, verbrachten wir zunächst die Zeit an der Hütte. Für andere Aktivitäten am Morgen war es eindeutig noch zu kalt. Die Kinder „werwölfelten“ was das Zeug hielt. Schliesslich brachen wir gemeinsam zum Sewensee auf, wo sich die Gruppe aufteilte. Ein Teil ging weiter, um das Klettern und Abseilen vorzubereiten, während v. a. die Kinder mit den beiden Booten in See stachen und davon nicht genug bekommen konnten. Manche genossen dies so sehr, dass sie überhaupt nicht mehr Kletten gingen.
Leider schon wieder vorbei …
Zur Mittagszeit fanden sich dann alle wieder am See ein. Inzwischen hatte die Gruppe Zuwachs bekommen – eine Herde Geissen war den Kletterern gefolgt und versuchte, die ein oder andere Leckerei zu ergattern. Bevor wir uns schliesslich am Nachmittag auf den Heimweg begaben, durften die Kinder noch einmal auf die Tyrolline.
Gerade als wir nach dem kurzen Abstieg am Parkplatz angekommen waren, setzte auch der angekündigte Regen ein. So endete unsere erste «Hüttentour-Tour» mit der Feststellung unseres Jüngsten: „Das war im Fall mal echt cool und hat superviel Spass gemacht!“
Dem können wir uns nur anschliessen! Herzlichen Dank für das nette Miteinander und die tolle Organisation!
Informationen rund um den SAC und seine Hütten findet ihr unter www.sac-cas.ch.
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