Rundwanderung Bichelsee – Tannegger Grat

(ca. 9.4km, 417hm Auf-/Abstieg, gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich)

Nachdem ich Herrn Hase am Samstag auf die heimische Laufstrecke «gezerrt» hatte, war es am Ostersonntag nach einem ausgiebigen Frühstück klar, dass ich ihn auf eine Wanderung begleiten würde. Zumal unsere Jungs zu müde und lustlos, d. h. einfach nicht zu motivieren waren.

Also packten wir schnell unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg nach Bichelsee im Kanton Thurgau. Hier sollte eine tolle Tour starten. Nach einem steilen Aufstieg sollte es durch den Wald zur Hochwacht gehen. Anschliessend sollte man über Niederwies durch den Wald auf den schmalen Tannegger Grat und zu den  Überresten der Burg Tannegg gelangen. Schliesslich sollte man gemütlich am Hang entlang wieder nach Bichelsee kommen. Ich war gespannt auf die ca. 9,4 km lange Runde.

Einstieg mit Hindernissen

In Bichelsee angekommen, fanden wir rasch einen Parkplatz in der Nähe der Bushaltestelle Bichelsee Dorf. Bei herrlichem Sonnenschein folgten wir den gelben Wanderwegschildern aus dem Ort hinaus Richtung Wald. Wir bestaunten den ein oder anderen nett hergerichteten Garten – man kann sich ja die ein oder andere gute Idee abgucken. Bald machten wir uns an den angekündigten, steilen Anstieg. Zumindest dachten wir dies. Als wir jedoch schon ein ordentliches Stück bergauf gestiegen waren und noch immer kein weiteres gelbes Zeichen zu sehen war, wurde uns klar, dass wir wohl irgendwo falsch abgebogen waren. Also kehrten wir um und wunderten uns, dass wir den recht grossen, gut sichtbaren Wegweiser einfach übersehen hatten und nach rechts statt links gelaufen waren.

Egal, nun konnte nichts mehr schieflaufen. Wir würden nun besser aufpassen – dachten wir. Es dauerte nicht lang und wir erreichten die letzten zwei am Waldrand gelegenen Häuser, schlenderten in ein Gespräch vertieft den Weg entlang und … hatten die nächste Markierung übersehen… Dieses Mal bemerkten wir unseren Fehler zum Glück bevor wir mühsam bergauf gelaufen waren. Trotzdem kamen wir uns wie Anfänger vor. 

Der Aufstieg

Endlich an der richtigen Stelle angekommen, stiegen wir zur Hochwacht hinauf. Es ging ordentlich bergauf, war aber tausendmal schöner und kurzweiliger, als die beiden Fehlversuchsstrecken.

Dank guter Grundkondition hatten wir es dann bald geschafft und konnten auf einer Bank in der Sonne Brot und Kaffee, eine tolle Aussicht auf die Berge und die Ruhe geniessen. Der Name Hochwacht weist darauf hin, dass hier in früherer Zeit ein Meldeposten bestand, von dem mit Hilfe von Feuer- oder Rauchzeichen Meldungen an andere Posten in Sichtweite übermittelt wurden.

Kurze Pause

Nach unserer Mittagspause ging es weiter in Richtung Tannegger Grat.  Zunächst kamen uns einige Spaziergänger entgegen, die alle nicht so wirkten, als würden sie auf einem «nur von Wurzeln zusammengehaltenen Gratweg» wandern gehen. Und richtig, wenige Schritte entfernt traf unser Weg erstmal auf eine Strasse, entlang der einige Autos parkiert waren.

Bis zum Schwefelsberg wanderten wir der Strasse entlang. Hier nahmen wir die Abzweigung zum Weiler Niederwies, wo wir uns am Kiosk ein Eis gönnten.

Auf dem Gratweg

Gut gestärkt erreichten wir nun den Höhepunkt der Wanderung. Der schmale Gratweg war wirklich ein Erlebnis und für uns gut zu gehen. Er wird tatsächlich hauptsächlich von Wurzeln zusammengehalten. Hier sind  Trittsicherheit und gute Schuhe, hier und da auch etwas Schwindelfreiheit erforderlich. Auch ist der weg nur bei schönem Wetter zu empfehlent, da es bei nassen Verhältnissen sehr rutschig wird. 

An der Ruine

Schliesslich erreichten wir die Ruine des Wehrturmes Tannegg, der im 13. Jh. vom Bischof von Konstanz errichtet wurde. Kurz darauf gelangten wir an die Stelle, an der sich einst die Burg und das Städtchen Tannegg befanden.

Der letzte Streckenabschnitt

Von dort aus schlängelte sich der Weg zunächst noch schmal bergab. Schliesslich mündete er auf eine Waldstrasse, der wir zurück nach Bichelsee folgten. Sie war sogar zwischenzeitlich «extra für uns ausgeschildert» 😉

Nach knapp 3 Stunden inkl. Pause und den zwei Fehlstarts, erreichten wir unser Auto. Zum Abschluss gönnten wir uns den restlichen Kaffee und machten uns dann auf die Heimfahrt. Eigentlich war ich ja nur halb motiviert mitgekommen, jedoch im Nachhinein sehr froh, diese tolle und abwechslungsreiche Tour erlebt zu haben.

Mein Fazit:

«Einfach machen» ist und bleibt ein gutes Motto. Unsere Jungs haben wirklich etwas verpasst.

Allerdings sollte man für die Gratwanderung den Hinweis «Trittsicherheit und gute Schuhe erforderlich» ernst nehmen und möglichst schwindelfrei sein. Der Weg über die Wurzeln ist zwar spektakulär, aber eben auch nicht ganz ungefährlich.

Weitere Infos zu dieser und einer ähnlichen Tour findet Ihr unter:

https://www.bichelsee-balterswil.ch/leben/freizeit-tourismus/wandern/route-1-gratwanderung.html/594

https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/route/thurgauer-rundwanderweg/